Haines – Adventure Capital of Alaska

„It’s always pretty quiet“, sagt die Leiterin einer Tour für gerade einmal drei Personen. Wir sind im State Fair, Dalton City. In diesen Häuschen hat der Disney Konzern einen Film gedreht. Danach haben sie das Set einfach irgendwo in der Nähe von Haines stehen gelassen. Das Städtchen hat die gesamte Struktur übernommen, versetzt und umgenutzt. Jetzt ist es einerseits der Jahrmarkt, andererseits hat es in den Häuschen einzelne Geschäfte.

Es ist tatsächlich ruhig. Ausser der Tour, die gerade ankommt als wir gehen, sehen wir noch drei Personen. Zwei Touristen, die sich wie wir von fehlenden Touristenströmen nicht abhalten lassen, und ein Tontechniker, der immerhin die Bühne aufbaut. Wofür wissen wir nicht, es steht nirgends angeschrieben.

Auch sonst ist in Haines nicht viel los. Wir sind zwei Tage hier, viele Geschäfte waren nie geöffnet als wir da waren. Ob sie es jemals sind? Im Rusty Compass Kaffeehaus nehmen wir ein Kaffee und ein Eis. Einheimischen Kunden erzählt die Besitzerin, als allein erziehende Mutter müsse sie etwas verdienen. Sie gehe nach Juneau. Der Job sei in einer Fabrik, nicht spannend, aber immerhin verdiene sie okay.

Haines habe sich den Massen des Kreuzfahrttourismus entziehen können. Und das sei gut so, steht in unserem Reiseführer. Gut für wen, möchte ich fragen. Auch wenn die Touristen auf dem Kreuzfahrtschiff nicht immer die angenehmsten Kunden sind, sie sind immerhin Kunden. Meist sogar wohlhabende und gut bezahlende Kunden, die die lokale Wirtschaft nicht nur prägen sondern auch ankurbeln. Jedenfalls führen zahlreich anlegende Schiffe auch zu funktionierenden Gastronomiebetrieben.

Haines, Adventure Capital of Alaska. Nebst Grosswildjagd, Gletscher-Flightseeing, wochenlangen Ausflügen in den angrenzenden Glacier Bay Nationalpark und Bären beobachten wohl auch das Abenteuer, ein schönes Restaurant zu finden das gerade geöffnet ist.